442 Seiten mit 69 Abbildungen, 16 Farbtafeln, Format 21 x 28 cm, fester Einband, 99 €, ISBN 978-3-447-06993-9
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Die vorliegende Arbeit ist allein denjenigen Sarkophagen gewidmet, die an ihrem ursprünglichen
Fundort erhalten oder deren Fundumstände hinreichend dokumentiert sind, um ihre ursprüngliche
Funktion im Grab nachvollziehen zu können. Als Untersuchungsgebiet wurde die Stadt Rom gewählt.
Zwar gab es in den Regionen des Imperium Romanum eine Fülle an verschiedenartigen
Sarkophagbestattungen und zahlreiche unterschiedliche Aufstellungsgewohnheiten, doch
bietet sich Rom für die Beschäftigung mit den Kontexten der Sarkophage besonders an,
hatte sie als Hauptstadt und Zentrum des Römischen Reichs doch stets eine Vorbildfunktion,
die sich auch in einigen kaiserzeitlichen Sarkophagbestattungen außerhalb Italiens, vor
allem des westlichen Imperiums, manifestierte. Da Beisetzungen innerhalb des Pomeriums
bei den Römern nicht gestattet waren, schließt die Betrachtung der Gräber Roms
automatisch das Suburbium mit ein, dessen Ausdehnung sehr subjektiv wahrgenommen
wurde. Miteinbezogen werden daher nicht nur die Nekropolen in unmittelbarer
Stadtnähe entlang der Ausfallstraßen, sondern auch diejenigen im ehemaligen Latinergebiet,
vor allem im Osten und Süden von Rom. Sie gehörten z. T. zu den umliegenden antiken
Kleinstädten, z. T. wohl zu privaten Landgütern und Villen. Dazu zählen Gräber im
Gebiet von Fidenae, ›La Rustica‹, Ficulaea,
Mentana/Nomentum, Tivoli/Tibur, Guidonia, Marcellina, Collatia, Palestrina/Praeneste,
Grottaferrata, Artena, Frattocchie/Bovillae, Albano, Ariccia/Aricia, Lanuvio/Lanuvium,
Pratica del Mare/Lavinium, Ostia, Portus Romae bzw. die Nekropole der Isola Sacra und
der Lago di Bracciano/Lacus Sabatinus. Viele dieser zahlreichen Nekropolen und
Grabkontexte sind bereits gut erforscht und publiziert und bilden somit eine gute
Grundlage für die detaillierte Untersuchung von Sarkophagbestattungen. Überregionale
Vergleiche sollen nur vereinzelt dort herangezogen werden, wo sie geeignet erscheinen,
bestimmte Grabtypen oder -rituale zu erläutern.
Der zeitliche Rahmen der Untersuchung reicht vom 5. Jh. v. Chr. bis ins 3. Jh. n. Chr.,
wobei die Sarkophagbestattungen aus dem 2. und 3. Jh. n. Chr., aus der Hauptproduktionszeit
reliefierter römischer Steinsärge , in der diese Beisetzungsform auch die größte Verbreitung
fand, den Schwerpunkt bilden.
Die Arbeit ist chronologisch in drei Kapitel zu Sarkophagbestattungen der Republik, des 1.
Jhs. n. Chr., d. h. der Zeit vor dem Beginn der Hauptproduktion stadtrömischer Sarkophage,
der die Verwendung von Steinsärgen noch eine relative Ausnahme darstellte, und des 2.–3. Jhs.
gegliedert. Das der Betrachtung der kaiserzeitlichen Sarkophage vorangestellte Kapitel zu
den republikanischen Steinsärgen Latiums belegt die breit verankerte Tradition dieser
Beisetzungsform bereits ab dem frühen 5. Jh. v. Chr. in der Region. Den drei Kapiteln
liegt jeweils ein separater Katalog zugrunde, in dem die Sarkophagbestattungen, die der
jeweiligen Epoche zugeordnet werden können, zusammengefasst sind. Die Katalogteile sind
topografisch gegliedert.