304 Seiten mit 2 Abb., 100 Tafeln, 10 Beilagen, Format 21 × 28 cm, fester Einband, ISBN 978-3-447-10240-7, 99 €
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In den Nekropolen Thessalonikis nahmen die Sarkophage
während des 2. und 3. Jhs. n. Chr. eine herausragende
Stellung unter den Grabmonumenten ein. Das
Gros des erhaltenen Materials machen Sarkophage aus,
die aus in den Steinbrüchen von Thasos gewonnenen
Rohlingen in Thessaloniki selbst hergestellt wurden und
in ihrer Mehrzahl Grabinschriften tragen. Darüber hinaus
finden sich Sarkophage aus Kleinasien, wie etwa
die Girlandensarkophage aus Assos in der Troas oder
die seltenen Beispiele aus Prokonnesos; nur eine relativ
kleine Gruppe wurde aus Attika eingeführt. Hinsichtlich
der Größe und der Bedeutung ihres Informationsgehaltes
sind die lokalen Sarkophage aus Thessaloniki – nach
ihren attischen Konkurrenten – die zweitbedeutendste
Gruppe im griechischen Mutterland. Die Sarkophage
von Thessaloniki bilden zusammen mit den Grabaltären
und den unterschiedlichsten Arten von Grabreliefs einen
umfangreichen Bestand, der uns mit einer Fülle von
Inschriften über Grabsitten und Jenseitsvorstellungen,
aber auch über Aspekte der Sozialgeschichte der Hauptstadt
der römischen Provinz Macedonia informiert. Darüber
hinaus erlauben sie uns als Massenprodukte, die
Abhängigkeiten der Werkstätten Thessalonikis von den
verschiedenen Zentren Kleinasiens, von Athen und natürlich
von Thasos herauszuarbeiten. Der Band 8 der
Sarkophag-Studien von Th. Stefanidou-Tiveriou legt
mehr als 240 Monumente vor, die in den Museen und
Sammlungen in Thessaloniki, auf Freiflächen der Stadt
oder ? in wenigen Fällen ? in Museen im Ausland aufbewahrt
werden. Das Kapitel zu den Inschriften von
P. Nigdelis widmet sich nicht nur Fragen der Datierung,
sondern insbesondere Aspekten der Sozialgeschichte der
Stadt, also der Identität der Sarkophagbesitzer, den Bedingungen
für Errichtung und Erwerb eines Sarkophags,
juristischen Aspekte der verschiedenen Bestattungen bis
hin zum Phänomen der Grabschändung, des Grabkultes
und der Gesetzgebung zum Schutz der Sarkophage. Im
Anhang von Y. Maniatis und D. Tambakopoulos wird
mit einer naturwissenschaflichen Analyse die Provenienz
des verwendeten Steinmaterials untersucht.