(2011) 17 x 24 cm, 220 Seiten mit 20 Abb. und 1 Karte, Klappenbroschur, ISBN 3-447-06436-1 EAN 9783447064361, 29,8o € online bestellen
Nach Sizilien zu reisen heißt auch, zu einem der Ursprünge unserer abendländischen Kultur zu reisen.
In Sizilien entfaltet sich der ganze Reichtum der griechischen Kultur. Tempel und Theater zeugen von der
Macht und der Pracht der alten Städte, die Villa Casale in Piazza Armerina ist mit ihren herrlichen Mosaiken
ein beeindruckendes Zeugnis der verfeinerten Zivilisation der römisschen Spätzeit.
Das Buch will die Vergangenheit verständlich und lebendig machen, indem es Dichter von Homer bis Ovid,
Philosophen von Empedokles bis Platon zu Wort kommen lässt. Historiker wie Thukydides und Diodor
informieren über Geschehnisse, Kriege und Aufstände, und über Persönlichkeiten. Von dem „Stier des
Phalaris“ und dem „Schwert des Damokles“ ist ebenso die Rede wie von dem genialen Mathematiker und
Physiker Archimedes und dem unersättlich gierigen römischen Provinzstatthalter Verres. Mythen werden
erzählt, nach dem Wesen der polytheistischen Religion wird gefragt, nach der Bedeutung der Götter und
der Form ihrer Verehrung.
Eine Rundreise führt von Palermo bis nach Messina. Texte, Bilder, Beschreibungen und Erklärungen sind
den einzelnen Orten zugeordnet.
Das Buch wird durch Indizes zu Namen und Begriffen und durch ein Literaturverzeichnis erschlossen.
Als mir der Verleger Franz Philipp Rutzen das Manuskript des vorliegenden
Buches sandte, machte ich mich ans Lesen und konnte damit nicht aufhören
bis zum letzten Kapitel (25). So faszinierend hat Kurt Roeske über das antike
Sizilien geschrieben. Er lässt griechische und römische Dichter zu uns sprechen,
dazu Redner, Historiker und Philosophen, fast immer in seiner eigenen
Übertragung. Sie ist sprachlich und sachlich hervorragend und trägt zum
einheitlichen Charakter des Werkes bei. Zusammen mit den antiken Texten
führen die glänzenden Kommentare des Verfassers durch die wechselvolle
Geschichte der Insel bis zur Spätantike. Darüber hinaus kommt Goethe mit
seinen Reisenotizen zu Wort und J. G. Seume mit seinem "Spaziergang nach
Syrakus". Natürlich fehlt auch Schillers "Bürgschaft" nicht im Zusammenhang
mit Dionysios II von Syrakus (18, 5). Besonders oft ist Cicero zitiert, der
als römischer Quästor wie als Ankläger gegen Verres mit Sizilien vertraut war.
Erika Simon
"Jeder Sizilienreisende sollte mit der Reservierung eines Flugtickets zum Kauf
dieses Buches verpflichtet werden. Beneidenswert ist der Reisende, der mit diesem Buch
Sizilien entdecken darf; vermeintlich trockene Geschichte wird hier plötzlich lebendige
Gegenwart, ein Wunder an Reisebuch."
F.A.Z. vom 8. März 2012