17 x 24 cm, 208 Seiten mit 24 Abb. und 16 Tafeln, Klappenbroschur,
ISBN 978-3-447-06741-1 EAN 9783447067416, 29,80 €
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Die Absicht des Buches ist es, die klassische Kunst der
Griechen mit der Geschichte zu versöhnen, indem gezeigt wird,
wie das Volk von Athen sich seinerseits durch die Kunst mit
seiner Geschichte versöhnt hat.
Gegenstand ist das, was man als das griechische Wunder bezeichnet,
die klassische Kunst des 5 Jh. v.Chr. vor dem Hintergrund der
Perserkriege. Die Kunst scheint nach den bis heute gängigen
rein mythologischen Deutungen und dem immer noch vorherrschenden
idealistischen Verständnis der Klassik von dem Existenzkampf der
Generation von Salamis keine Notiz zu nehmen Unmittelbar nach
den Perserkriegen wurde der Zeustempel von Olympia erbaut und
eine Generation später der Parthenon. An beiden Bauten findet
man kaum eine Spur von dem großen Erlebnis. Am Zeustempel hat
man sie nie gesucht, am Parthenon hat man sie gelegentlich
gefunden, beispielsweise mit der ansprechenden Vermutung,
daß in den Reitern des Panathenäenfrieses die 192 Gefallenen
der Schlacht von Marathon gemeint sein könnten.
Am Anfang der Perserkriege steht eine Mordtat, der die historische
Forschung zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt hat, der nur von
Herodot überlieferte Doppelmord an den Gesandten des Königs
Dareios. Dieser Mord, für den die Athener im Gegensatz zu den
Spartanern nie Buße geleistet haben, hat Geschichte gemacht
wie kaum ein anderes Ereignis der Weltgeschichte. Er hat
den Gegenschlag des persischen Weltreichs zum unausweichlichen
Muß gemacht, und er hat den Zorn des Zeus und die vom delphischen
Orakel vorausgesagte Zerstörung Athens und seiner Heiligtümer
nach sich gezogen. Vor allem hatte der Mord eine späte
Bußleistung der Athener zur Folge, als sie kurz nach der
Mitte des 5. Jahrhunderts ihren Frieden mit dem Perserkönig
machen wollten. Das Ergebnis dieser späten Beichte haben wir
am Parthenon vor Augen. Wie sie aussieht, und wie das alles
zusammenhängt, ist eine spannende Geschichte.