256 Seiten mit 219 Farbabbildungen; ISBN 978-3-938646-29-8.Empf. Lpr. € 42,00 online bestellen
Im Zentrum der Ausstellung steht die in der Bibliotheca Hertziana in Rom aufbewahrte und bisher in ihrer Gesamtheit noch nicht publizierte »Sammlung von Bildnissen Deutscher Künstler in Rom«. Die Idee zur Stiftung dieser Bildnissammlung im Jahr 1832 ging von der romdeutschen Künstlerkolonie aus. Sie umfaßt 140 Porträts von Künstlern, die vor allem in der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts in Rom lebten, und überliefert zusammen mit den Portätisten des Albums insgesamt 178 Namen deutschsprachiger und skandinavischer Künstler. Als Ganzes gesehen ist diese Sammlung ein einzigartiges Dokument der römischen »Künstlerrepublik« zur Zeit der Romantik. Die Künstler, die zu Beginn des 19. Jahrhunderts mit hochgespannten Erwartungen nach Rom kamen, erlebten dort mehr denn je einen Freiraum, der ihnen den Bruch mit bisherigen Konventionen und das Erproben neuer unkonventioneller Gesellschaftsfomen ermöglichte. Aus gemeinsamen künstlerischen Interessen oder aus materieller Not entwickelten sich neuartige Wohn- und Arbeitsgemeinschaften, die den Boden bereiteten zu einem neu empfundenen und gelebten Künstlerdasein. Dies fand seinen Niederschlag in der Festkultur der Künstlerkolonie, die in der Regie der »Ponte-Molle- Gesellschaft« lag. In diesem Kreis wurde nicht nur ein neuer Festkalender geschaffen mit den alljährlichen karnevalesken Frühlingsausflügen zu den Cervaro-Grotten am Anioufer als gesellschaftlicher Höhepunkt der internationalen Künstlerschaft in Rom, sondern auch die »Sammlung von Bildnissen deutscher Künstler in Rom« initiiert.