112 Seiten mit 242 Farb- und 89 Schwarzweißabbildungen. Format 21 x 30 cm; Broschur ISBN 3-938646-15-8 € 20.- online bestellen
Bisher nahezu unbekannt ist die Stendaler Antikensammlung, die sich in der Obhut der 1940 gegründeten
Winckelmann-Gesellschaft im Geburtshaus des Begründers der Klassischen Archäologie J.J. Winckelmann befindet.
Die Sammlung umfaßt heute neben wenigen Plastiken vor allem griechische Vasen, Terrakotten, Bronzen und
Gebrauchsgegenstände verschiedener Gattungen sowie Münzen.
Den Grundstock der Sammlung legte Ende der 70er Jahre
des vorigen Jahrhunderts ein Mitglied der Winckelmann-Gesellschaft: der Schriftsteller Heinrich Alexander Stoll,
der seine kleine Antikensammlung der Winckelmann-Gesellschaft testamentarisch übereignete. Herausragende Stücke
der Sammlung waren neben einem römischen Sarkophag und einem Sarkophagfragment mit Inschrift vor allem attische
und unteritalische Vasen. Dazu kamen Terrakottaköpfchen, Votivköpfe, eine Gemme, Lampen und eine Sammlung griechischer
und römischer Münzen. Die kleine Antikensammlung erhielt in der Folgezeit durch weitere Schenkungen oder Ankäufe
Zuwachs, so z.B. durch die Sammlung Wiethölter, der man das schöne Menander-Porträt verdankt, oder durch den Ankauf
der Terrakottasammlung Malt. Bereicherung vor allem an Vasen, Terrakotten und Bronzen erfuhr die Sammlung Anfang der
90er Jahre durch einen größeren Ankauf aus dem Antiken-Kabinett Gackstätter, Frankfurt a.M. Dazu kamen schließlich
noch vereinzelte Schenkungen von Mitgliedern der Winckelmann-Gesellschaft. Ergänzt wird der Katalog im Anhang mit
einer Übersicht über die Gipsabgußsammlung, die einen schönen Querschnitt durch die griechische und römische
Kunstgeschichte gibt.
Nur wenige Stücke der Stendaler Antikensammlung sind bisher publiziert, wie das Menander-Porträt,
die Sarkophagfragmente oder die Münzsammlung, so daß, von diesen Ausnahmen abgesehen, die Stendaler Antiken in diesem
Katalog erstmals der archäologischen Forschung und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Der Katalog, der sich
zugleich als Bestandskatalog versteht, begleitet eine Sonderausstellung im Winckelmann-Museum, die im Frühjahr 2006
erstmals den Bestand an Antiken komplett der Öffentlichkeit vorstellt.