(2015) 21 x 30 cm, ca. 60 Seiten mit ca. 12 Farb- und SW- Abb. Pappband, 25 €, ISBN 978344710420 online bestellen
Zusammen mit DAS URTEIL DES PARIS (30 €)Im Nachlass von Roland Hampe (1908 -1981) befanden sich diese Kapitel in verschiedenen
Schreibmaschinen-Abzügen, mit Zusätzen in Handschrift. Eine der Fassungen wurde von mir
herausgegeben in R. Hampe „Antikes und modernes Griechenland“. Kulturgeschichte der antiken
Welt. Band 22 (Philipp von Zabern Mainz 1984). Daraus geht hervor dass es sich um Probekapitel
für eine geplante Erzählung der griechischen Heldensage handelt.
Die Verwendung früher bildlicher Quellen beim Erzählen griechischer Mythen war damals etwas
Neues. Im Jahrhundert zuvor hatte Gustav Schwab für sein berühmtes dreibändiges Werk „Die
schönsten Sagen des Klassischen Altertums“ (1838/40) nicht aus jenen Quellen geschöpft. Das
Fach Klassische Archäologie war an den Universitäten noch nicht geboren. Die antiken
Tongefäße, auf denen die meisten Sagenbilder überliefert sind, konnten zu Schwabes Zeit
weder lokalisiert noch datiert werden. Hampe war durch die Arbeit an seiner Dissertation
ber frühe griechische Sagenbilder tief in den antiken Mythos eingedrungen. In dem uns verlorenen Epos
KYPRIA ging es um die Vorgeschichte und die Anfangsjahre des langen trojanischen Krieges.
Der Plan des jungen Archäologen, den griechischen Mythos neu zu erzählen, fiel dem damaligen
politischen Geschehen zum Opfer. Im Herbst 1939 musste Hampe als Soldat in den Krieg. Er
verlor dadurch kostbare Jahre seines wissenschaftlichen Lebens. Nach seiner Rückkehr
erhielt er 1946 einen Ruf an die Universität Kiel. Es handelte sich um die Wiederholung
eines früheren Rufes, den der nationalsozialistische Staat, weil Hampe kein Parteimitglied
war, verhindert hatte.
Nach dem Krieg wurde Roland Hampe noch zweimal auf einen Lehrstuhl berufen: zunächst nach Mainz,
dann nach Heidelberg. Die dort anstehenden Arbeiten verhinderten leider die Fortsetzung und
Vollendung des hier vorliegenden Introitus zum trojanischen Krieg.