Dritte Auflage der Ausgabe von 1997, 530 S., 24 Taf. mit 44 sw Fotos, 17 Kartenskizzen, brosch., ISBN 978-3-447-06410-1, € 49, online bestellen
Von den Feldzügen des Zweiten Weltkriegs gehören der italienisch-griechische Krieg von Oktober 1940 bis
April 1941 und der deutsche Griechenlandfeldzug (April-Mai 1941) immer noch zu den Stiefkindern der historischen
Forschung. In Italien hat man diesen Krieg verdrängt und eine wissenschaftliche Aufarbeitung gibt es bis heute
nicht. Auch in Deutschland hat sich die Forschung kaum mit diesem Thema beschäftigt; der Balkanfeldzug wurde
als kurze Episode vor dem Rußlandfeldzug betrachtet. In Großbritannien ist eine größere Zahl von Darstellungen
erschienen, die alle einen stark apologetischen Charakter haben, da sie die britische Entscheidung, den Griechen
zu Hilfe zu kommen, rechtfertigen, obwohl diese Hilfe zu einem militärischen Fiasko wie ein Jahr zuvor in
Norwegen führte und den siegreichen britischen Vorstoß in Nordafrika erheblich behinderte.
Der Band zeigt die Zusammenhänge zwischen der britischen Entscheidung, Griechenland militärisch zu unterstützen
und der amerikanischen Lend-lease-Gesetzgebung auf.
Am Ende der Darstellung räumt Richter mit einer von allen Beteiligten gleichermaßen beanspruchten
Geschichtslegende auf, wonach der Griechenlandfeldzug Hitler den Sieg vor Moskau gekostet und damit
letztlich zu seiner Niederlage geführt habe.
Am 28. Oktober 2010 jährt sich der italienische Angriff auf Griechenland zum 70ten Male und im April 2011
der deutsche, die Operation Marita. Angesichts dieser Tatsache erschien es sinnvoll, die vorliegende
Studie erneut in überarbeiteter Version zu veröffentlichen.