(2010) 222 Seiten Text, 55 Tafeln mit ca. 370 Abbildungen, 8°, hard cover, ISBN 978-3-447-06132-2, € 35.-, online bestellen
Fundmaterial aus einer bisher nur wenig erforschten Landschaft an der Südwestküste Kleinasiens wird in dieser
Dissertation in überarbeiteter Form vorgelegt. Punktuell durchgeführte
Forschungen zur Frühgeschichte der kleinasiatischen Westküste erbrachten, daß dieses Gebiet seit der Bronzezeit
sehr dicht besiedelt war. Eine umfassende wissenschaftliche Bearbeitung des Fundmaterials, zumal unter
Berücksichtigung stratigraphischer Beobachtungen, stand bisher noch aus.
Durch die ausführliche Bearbeitung der Keramikfunde von zehn karischen Fundorten füllt der Autor, der über genaue
Ortskenntnis der besprochenen Fundplätze verfügt, diese Forschungslücke. Die überwiegende Zahl der im Katalog
abgebildeten Gefäße hat er in den jeweiligen Museen selbst fotografiert. Die Zielsetzung der in sieben Teile
gegliederten Arbeit besteht in der Vorlage und typologischen Aufbereitung der geometrischen Keramik und dem
Versuch diese Funde in eine eigene chronologische nach Gattungen gegliederte Ordnung zu bringen. Als Endergebnis
steht ein modifiziertes Chronologiegerüst der frühen Keramik Kariens.
Für die Keramikforschung Ostgriechenlands
wird mithilfe ausführlicher Stilanalyse und nachvollziehbarer Einordnung der besprochenen Gefäßgruppen also eine
deutliche Forschungslücke geschlossen; die Ergebnisse führen weit über den Stand der bisherigen Publikationen
zu diesem Thema hinaus.
Dem Volk der Karer wurde bisher in der Forschung, die sich mehr auf den Umkreis von Milet beschränkte, viel zu
wenig Beachtung geschenkt; deshalb stellt die Arbeit von Mustafa Bulba einen unschätzbaren Beitrag zur Erforschung
der frühen Besiedlungsgeschichte und der Vasenkunde dieser Region dar.