Peleus
Studien zur Archäologie und Geschichte Griechenlands und Zypern
Herausgegeben von Reinhard Stupperich und Heinz A. Richter
Band 57
Ekrem Akurgal, Erinnerungen eines Archäologen
224 Seiten, gebunden, 32 Seiten Textabbildungen, 30 Seiten Zusatztafeln, ISBN 3-447-06875-2 EAN: 978-3-447-06875-8, € 35.- online bestellen
Die 1999 auf Türkisch erschienenen Lebenserinnerungen des Archäologen Ekrem Akurgal
(1911-2002) sind zugleich ein bedeutendes Kapitel türkischer Kulturgeschichte. Sie
beginnen mit der Kindheit noch zur Zeit des Osmanischen Reiches; die Jugend war
geprägt durch die Reformen des Staatsgründers Atatürk. Mit einem von diesem
verliehenen Direktstipendium studierte er als Schüler von Gerhart Rodenwaldt
Klassische Archäologie in Berlin.
An der Universität Ankara erfüllte Ekrem Akurgal zunächst als Assistent und Dozent
(ab 1941), dann als Ordinarius (1957-1981) die von Atatürk aufgestellte Forderung,
die Archäologie seines Landes als identitätsstiftende Wissenschaft der modernen
Republik in Lehre und Forschung zu etablieren. Seine Schüler und Enkelschüler
nehmen bis heute als Universitätslehrer, Museumsdirektoren und Mitarbeiter in
der Antikenverwaltung wichtige Positionen im Lande ein.
In seinen Publikationen hat Ekrem Akurgal die Kunst der Hethiter, Urartäer,
Phryger, Lyder, Karer und Lykier behandelt; Mittelpunkt seiner Forschungen
aber waren die griechische, insbesondere die ionische Kunst und Kultur. Ihnen
waren auch seine Grabungen gewidmet: Alt-Smyrna, Kyzikos, Sinope, Phokaia,
Daskyleion, Pitane und Erythrai.
Auf dreißig der deutschen Übersetzung neu hinzugefügten Zusatztafeln werden
die wichtigsten dieser Grabungsstätten sowie einige der Fundobjekte abgebildet,
außerdem Stücke, die Akurgal in seinem Buch besprochen oder erwähnt hat.
Zusammen mit einer entsprechend beschrifteten Karte Anatoliens gibt dies auch
dem archäologisch nicht versierten Leser eine anschauliche Ergänzung zu dem Text.
Die Memoiren von Ekrem Akurgal sind ein ganz persönliches Zeugnis dieses großen
Gelehrten. Sie sind nicht nur ein wichtiges Buch für seine Landsleute, sondern
sollen in der Übersetzung nun auch einer breiteren Öffentlichkeit in Deutschland,
in Europa und in Übersee zum besseren Verständnis der Türkei, ihrer Geschichte
und ihrer Kulturgeschichte zugänglich gemacht werden. Sie sind ein historisch
aufschlussreiches und kulturhistorisch bedeutsames, reich bebildertes Dokument;
zudem sind sie auch wissenschaftlich von Interesse, da auf den Zusatztafeln
einige bisher unpublizierte Grabungsbefunde dokumentiert werden.