(2000) 356 S., 58 Taf., geb., ISBN 978-3-447-05954-1, € 46,00, online bestellen
Für die bronzezeitliche Ägäiswelt war die Schiffahrt bereits von zentraler Bedeutung. Ohne sie zu berücksichtigen.
kann man diese für die Entwicklung der europäischen Kultur so bedeutsame Welt gar nicht verstehen. Um so wichtiger ist
es, endlich einmal grundsätzlich die lange vernachlässigte umfangreiche Basis unserer Kenntnis der frühen Schiffe in
technischer, funktionaler und interpretatorischer Hinsicht zu klären. Diese Arbeit unternimmt es, aufgrund einer
umfassenden Aufnahme und streng methodischen Analyse aller Bildzeugnisse, von den unscheinbarsten Bildzeugnissen bis
zu dem berühmten Schiffsfresko-Fries von Thera, die archäologische Materialbasis aufzubereiten. Als Voraussetzung wird
einleitend die Terminologie der antiken Schiffe und ihrer Bestandteile geklärt und im Anhang ein nautisches Glossar
beigefügt. Nach der Klärung von ikonographischen Grundfragen zur Orientierung und Antriebsart eines abgebildeten
Schiffes werden die Bautypen, die Aufbauten und die Ausrüstung der Schiffe untersucht. Die Betrachtung der Funktionen
geht der Verwendung als Kriegsschiffe nach, klärt aber auch religionsgeschichtliche Fragen nach der Identifizierbarkeit
von Kultschiffen sowie nach der tieferen Bedeutung von Schiffsbildern gerade in Gräbern. Die Zusammenfassung der neuen
Ergebnisse erlaubt zugleich einen Ausblick auf Desiderate und Chancen der weiteren Forschung. Alle 364
Schiffsdarstellungen im detaillierten, kritisch sichtenden Katalog sind auch im Bild reproduziert.
M. Wedde stammt aus Finnland, studierte Klassische Archäologie und Philologie in Neuchatel/Schweiz und
Mannheim und wurde 1993 in Mannheim promoviert. Wedde nahm an zahlreichen Grabungen in Neuchatel,
Griechenland und z.Zt. auf Kreta teil. Arbeitet schwerpunktmäßig auf dem Gebiet der prähistorischen
ägäischen Archäologie.