Peleus
Studien zur Archäologie und Geschichte Griechenlands und Zyperns
Herausgegeben von Reinhard Stupperich und Heinz A. Richter
Band 65,2
Heinz A. Richter, Der Krieg im Südosten Band 2 Makedonien 1915-118
250 Seiten, 91 Fotos, 4 Karten, gebunden, 35 Euro, ISBN 978-3-447-10249-0 online bestellen
Der Krieg in Makedonien zwischen 1915 und 1918 und seine politischen Begleiterscheinungen sind
vergessene Ereignisse des Ersten Weltkriegs. Die vorliegende Studie untersucht die militärische
und die politische Entwicklung, wobei der Schwerpunkt bei der letzteren auf Griechenland
liegt.
Als 1915 Deutschland und Österreich das 1914 nicht besiegte Serbien angriffen, wollten
Frankreich und England ihm zu Hilfe kommen und schickten Truppen nach Saloniki ins neutrale
Griechenland. Die alliierten Truppen stießen nach Norden vor, um die Serben zu untersützen,
aber sie kamen zu spät und mussten sich wieder nach Griechenland zurückziehen. Anstatt das
Land nun wieder zu verlassen, blieben die Alliierten dort und richteten sich bei Saloniki einen
befestigte Brückenkopf ein, von dem aus sie in den folgenden zwei Jahren immer wieder Offensiven
starteten, die aber an den vereinten Kräften der Bulgaren und Deutschen scheiterten.
Als 1918 die deutschen Truppen fast völlig abgezogen wurden, um an der Westfront eingesetzt
zu werden, konnten die kriegsmüden Bulgaren den Angriff nicht aufhalten und die bulgarische
Front in Makedonien brach zusammen. Es war eine lokale Niederlage, aber sie wurde von Hindenburg
und Ludendorff in Deutschland zu einer Art zweiter Dolchstoßlegende umstilisiert, um so die
von ihnen zu verantwortende Niederlage im Westen zu kaschieren.
Der griechische König wollte sein Land aus dem Krieg heraushalten, weil er als Soldat die
Konsequenzen eines großen Krieges kannte. Der französische General Sarrail, der den
Oberbefehl über die Truppen in Saloniki hatte, war der Meinúng, dass Konstantin I. dadurch
eine pro-deutsche Politik betrieb und tat alles nur mögliche, um ihn vom Thron zu stürzen.
Dabei wurde er vom ehemaligen Ministerpräsidenten Eleftherios Venizelos unterstützt, der glaubte,
durch einen Kriegseintritt auf Seiten der Alliierten den Traum von der Megali Idea verwirklichen
zu können. Das Ergebnis war das, was die Griechen den Ethnikos Dichasmos, die nationale Spaltung,
nennen. Sie prägte die griechische Politik für viele Jahre.
Die Darstellung verabeitet Literatur aus Deutschland, Österreich, England, Frankreich und
Griechenland. Sie ist die erste umfassende wissenschaftliche Studie zu diesem Thema.
INHALTSVERZEICHNIS
EINLEITUNG
DIE POLITISCHE UND MILITÄRISCHE ENTWICKLUNG BIS ZUM BEGINN
DER KÄMPFE IN SALONIKI 1915
Die Balkankriege 1912-1913
Die Politik der Balkanstaaten am Vorabend des Ersten Weltkrieges
Der Angriff auf Serbien: Beginn des Ersten Weltkrieges im Südosten
Die Politik der anderen Balkanstaaten bis zum Kriegsausbruch
DIE ALLIIERTE EXPEDITION NACH SERBIEN OKTOBER 1915 - DEZEMBER 1915
Die politischen Hintergrundsmanöver
Der österreichisch-deutsche Feldzug gegen Serbien im Herbst 1915
Der alliierte Vorstoß nach Serbien
DIE ALLIIERTE BESETZUNG MAKEDONIENS JANUAR - AUGUST 1916
Makedonien unter französischer Okkupation
Das Entrenched Camp von Saloniki
Der Kriegseintritt Rumäniens
SPALTUNG DES LANDES - ETHNIKOS DICHASMOS AUGUST - DEZEMBER 1916
Die Evakuierung des 4. Armee-Korps nach Görlitz
Die Regierungen Zaïmis und Kalogeropoulos
Zunehmender französischer Druck
Die Noemvriana (November-Ereignisse)
Die provisorische Regierung
Die Besetzung von Nordepirus durch Italien
Die alliierte Herbst-Offensive 12. September - 16. Dezember 1916
DER STURZ KONSTANTINS UND DAS NEUE REGIME (1917)
Die Konferenz von Rom Januar 1917
Blockade und weitere Repression
Die Absetzung König Konstantins
Das neue Régime
Die alliierte Frühjahrsoffensive
Die weitere militärische Entwicklung
Deutsch-griechische Beziehungen 1916-1917
DER ZUSAMMENBRUCH DER MAKEDONIENFRONT (1918)
Die Frühjahrsoffensive
Der Aufbau einer neuen griechischen Armee
Im Vorfeld der großen Offensive
Die Planung der alliierten Offensive
Die Offensive
MAKEDONIEN IM ZWEITEN WELTKRIEG
BIBLIOGRAPHIE
NAMENSINDEX