(2013) 260 Seiten mit 62 z. T. Farb-Abbildungen, gebunden, ISBN 978-3-447-06869-7, 50.- € online bestellen
Die Frühe Neuzeit war mit tief greifenden Umbrüchen konfrontiert. Auf der
Suche nach Rettungsideen, die einen Ausweg aus den Wirren der Gegenwart
versprachen, stießen Gelehrte, Dichter, Künstler und Fürsten auf das antike
Rom, das nur noch in Gestalt von Fragmenten und Ruinen vorhanden war. In
antiquarischen Beschreibungen wurde die Stadt als ordnungsstiftendes
Vorbildmodell rekonstruiert, als stabiles Raumgefüge, das, vermessen
und zu Papier gebracht, in der Lage sein sollte, der Willkür der Zeit
standzuhalten. Doch zusammen mit den Beschwörungen intakter antiker
Größe entstanden auch Gegenbilder. Ihren Mittelpunkt bildet der Verdacht,
dass Rom nicht wiederherzustellen sei, ja sogar die Ahnung, dass die Stadt
nicht einmal als Vorbild tauge. Das Buch stellt die glanzvolle Seite wie
die ruinöse unter Einschluss mittelalterlicher Rom-Entwürfe in einer
exemplarischen Reihe vor. Beide tragen zum Panorama einer zugleich
selbstbewussten und verunsicherten Epoche bei.